Margrit Schlumpf-Portmann fühlte sich Katzen sehr verbunden. Im «Herrenweidli» in Aathal, wo sie sehr abgeschieden lebte, hielt sie immer mehrere Tiere und studierte ihr Verhalten eingehend. Die Schnurmalerei Machtspiele (1980) gewährt durch ein dreiteiliges Fenster Einblick in ein Badezimmer. Ein Katzenpaar mit handförmigen Vorderpfoten liegt auf dem von der letzten Dusche noch nassen Plattenboden. Der muskulöse Kater, wohl links, döst, die Katze berührt zärtlich-spielerisch seinen Daumen mit ihrem Zeigefinger. Anders als in ihren Werken mit menschlichen Figuren, in denen die Künstlerin das Machtgefälle zwischen den Geschlechtern aufdeckt, ist die Beziehung zwischen Katze und Kater ambivalent: Wer dominiert, wer unterwirft sich, kommt es zur Vereinigung oder zum Kampf?